DRK beteiligt sich am Aktionstag „Wohnungsnot und (k)ein Ende“ am 13. September
Die Braunschweiger Initiative "Notruf Wohnungsmarkt" lädt am Freitag, 13. September 2024, zu einem Aktionstag gegen Wohnungsnot auf dem Schlossplatz in Braunschweig ein. Die Veranstaltung findet zwei Tage nach dem Tag der Wohnungslosen am 11. September statt und soll das Bewusstsein für Wohnungsnot und Wohnungslosigkeit schärfen.
Von 14 bis 20 Uhr können Besucherinnen und Besucher eine interaktive Ausstellung erleben, die die Vielschichtigkeit von Wohnungsnot verdeutlicht. Die Ausstellung auf dem Schlossplatz bietet einen umfassenden Einblick in das Leben wohnungsloser Menschen in Braunschweig. Die Fotoausstellung „Wohnungslos – Leben in Braunschweig“ dokumentiert das Leben ohne festen Wohnsitz mit den Wegen und Hürden, mit denen die Betroffenen konfrontiert sind.
Aus dem Kreisverband Braunschweig-Salzgitter des Deutschen Roten Kreuzes beteiligen sich die DRK-KaufBar und die DRK-Schuldnerberatungsstelle an dem Aktionstag. Die Initiative „Notruf Wohnungsmarkt“ ist ein Zusammenschluss sozialer Einrichtungen und setzt sich seit mehr als zehn Jahren aktiv gegen die Wohnungsnot in Braunschweig ein. Sie arbeitet eng mit der Stadt, Wohnungsunternehmen und sozialen Trägern zusammen, um bezahlbaren Wohnraum für sozial benachteiligte Menschen zu schaffen.
Beim Aktionstag gegen Wohnungsnot auf dem Schlossplatz werden unter anderem einzelne Fotoaufnahmen sogenannter vertreibender Architektur in Braunschweig gezeigt. Vertreibende Architektur umfasst bauliche Maßnahmen, die obdachlose Menschen davon abhalten sollen, sich an bestimmten Orten aufzuhalten, wie etwa durch das Anbringen von Stacheln oder ungemütlichen Sitzgelegenheiten. Provokante Plakate wie „In Braunschweig muss niemand auf der Straße leben!“ hinterfragen gängige Vorurteile.
Expertinnen und Experten aus beteiligten Institutionen und Vereinen sowie betroffene Menschen teilen in Interviews und Redebeiträgen ihre Erfahrungen und Perspektiven. An verschiedenen Infoständen können sich die Besucherinnen und Besucher informieren, Flyer mitnehmen und bei einem Teller Suppe ins Gespräch kommen. Die Zentrale Stelle für Wohnraumhilfe der Stadt Braunschweig wird ebenfalls mit einem Stand vertreten sein und über ihr Angebot informieren. Die Initiative „Notruf Wohnungsmarkt“ freut sich zudem über Spenden von gut erhaltenen Schlafsäcken und Isomatten, welche in den angeschlossenen Einrichtungen an Menschen verteilt werden, die ihre Nächte draußen verbringen müssen.
„Unsere Forderungen aus dem vergangenen Jahr sind dringlicher denn je. Wir brauchen einen kommunalen Aktionsplan, der bis 2030 Obdach- und Wohnungslosigkeit in Braunschweig überwinden kann. Es muss endlich mehr bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden – insbesondere für Einpersonenhaushalte und große Bedarfsgemeinschaften“, betont Michael Bahn von der Initiative „Notruf Wohnungsmarkt“.
Der Aktionstag zielt darauf ab, aufzuklären, Hürden abzubauen, Ängste zu mindern und Vorurteile zu ändern. Die Veranstaltung soll zeigen, wie komplex das Problem der Wohnungsnot und Wohnungslosigkeit ist. Sie greift die Forderungen des vergangenen Jahres wieder auf und betont, wie dringend ein kommunaler Aktionsplan nötig ist, um die Wohnungsnot in Braunschweig bis 2030 zu überwinden.